Ein Blick auf die Elektromobilität in Deutschland offenbart sowohl vielversprechende Möglichkeiten als auch einige Hürden für eine nachhaltige Verkehrswende. Die elektrifizierte Welt des Transports bietet zweifelsohne positive Aspekte für den Klimaschutz durch ihre Umweltfreundlichkeit und Ressourcenschonung.
Dennoch gibt es auch Hindernisse, die einer breiten Akzeptanz von Elektrofahrzeugen im Wege stehen.
Die Vorteile der Elektromobilität in Deutschland
Die Elektromobilität bringt zahlreiche Vorteile für Klima- und Umweltschutz mit sich. Durch den Einsatz von Elektroautos werden schädliche Emissionen reduziert, was einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Zudem kann Strom aus erneuerbaren Energien genutzt werden, wodurch der CO2-Ausstoß weiter minimiert werden kann. Eine elektrische Verkehrswelt würde folglich dazu beitragen, unsere Luftqualität zu verbessern und unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Darüber hinaus spielt die Schonung von Ressourcen eine wichtige Rolle bei der Elektromobilität. Im Gegensatz zu herkömmlichen Fahrzeugen benötigen Elektroautos keine Verbrennungsmotoren und haben somit weniger bewegliche Teile.
Dies führt zu einer geringeren Verschleißrate und einer längeren Lebensdauer der Fahrzeuge. Zudem können viele Komponenten der Batterien durch die Automobilhersteller wiederverwendet oder recycelt werden, was den Bedarf an Rohstoffen reduziert.
Die Hürden der Elektromobilität in Deutschland
Trotz dieser positiven Aspekte gibt es jedoch auch Herausforderungen, die einer breiten Akzeptanz von Elektrofahrzeugen im Wege stehen. Ein wichtiger Faktor ist die Infrastruktur. Um Elektromobilität flächendeckend zu ermöglichen, müssen ausreichend Ladestationen zur Verfügung stehen. Aktuell gibt es jedoch noch nicht genügend öffentliche Ladepunkte, insbesondere in ländlichen Gebieten.
Zudem dauert das Laden von Elektrofahrzeugen im Vergleich zum Tanken von herkömmlichen Fahrzeugen deutlich länger, was für viele Menschen nach wie vor ein Hindernis darstellt.
Ein weiteres Problem liegt in den hohen Anschaffungskosten von Elektroautos.
Obwohl die Kosten für Batterien und elektrische Antriebe in den letzten Jahren gesunken sind, sind Elektrofahrzeuge im Vergleich häufig teurer als herkömmliche Fahrzeuge. Dies stellt für viele potenzielle Käufer eine Hürde dar und führt dazu, dass sie sich gegen den Kauf eines Elektroautos entscheiden.
Um diese Herausforderungen zu überwinden und die Elektromobilität in Deutschland voranzutreiben, sind Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen erforderlich. Es bedarf einer verstärkten Investition in den Ausbau der Ladeinfrastruktur, um die Reichweitenangst der Verbraucher zu verringern.
Zudem könnten finanzielle Anreize wie erneute staatliche Förderungen oder zusätzliche steuerliche Vorteile den Kauf von Elektrofahrzeugen attraktiver machen. Insgesamt bietet die Elektromobilität in Deutschland große Potenziale für eine nachhaltige Verkehrswende.
Um diese jedoch erfolgreich umzusetzen, müssen die Herausforderungen angegangen werden. Mit einer verbesserten Infrastruktur und unterstützenden Maßnahmen können Elektrofahrzeuge in Zukunft einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung von Emissionen und zum Schutz unserer Umwelt leisten.
Gib hier deine Überschrift ein
Das lange Warten beim Laden an der Ladestation ist Geschichte. Moderne Fahrzeuge mit mit Elektroantrieb und 350 kW-Ladetechnologie können extrem schnell aufgeladen werden.
Innerhalb von etwa drei Minuten wird genug Energie für rund 100 Kilometer Reichweite geladen. Prof. Uwe Sauer von der RWTH Aachen zufolge benötigt man für eine Fahrt von 300 Kilometern lediglich einen zehnminütigen Nachladestopp.
Für Reisen ins Ausland ist die Verfügbarkeit von Schnellladesäulen in Zentral- und Nordeuropa bereits sehr gut und verbessert sich zunehmend auch in Südeuropa. Ein entscheidendes Thema ist die Reichweite, insbesondere im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen.
Elektrofahrzeuge bieten mittlerweile Reichweiten von 300 bis 600 Kilometern, was fast mit PKW mit Verbrennungsmotor vergleichbar ist. Bis zum Ende des Jahrzehnts wird erwartet, dass Reichweiten von bis zu 800 Kilometern möglich sind. Dies wird nicht nur durch größere Batterien, sondern auch durch eine verbesserte Energieeffizienz der Fahrzeuge erreicht.
E-Mobilität: Auswirkungen auf das Klima
Das Thema Elektromobilität ist eng mit Umweltfragen verbunden. Befürworter sehen darin eine Chance, CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen. Gegner der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge weisen immer wieder auf die Treibhausgasemissionen bei der Batterieherstellung hin. Kurz zusammengefasst lässt sich Folgendes festhalten:
- Die Umweltbelastung durch die Batterieproduktion variiert je nach Produktionsstandort. Der Einsatz erneuerbarer Energien kann diese Belastung reduzieren.
- Der Rohstoffabbau für Batterien verursacht Probleme wie hohen Wasserverbrauch und sauren Regen. Regierungen und Hersteller müssen akzeptable Rahmenbedingungen sicherstellen.
- Die benötigten Rohstoffe für Batterien können weitgehend durch Recycling wiederverwendet werden, im Gegensatz zu Benzin und Diesel, die nicht recycelbar sind.
- Der Strombedarf steigt mit zunehmender Anzahl von Elektroautos, aber der effizientere Elektromotor begrenzt den Anstieg des Stromverbrauchs. Energieversorger sehen sich gut auf den Umstieg vorbereitet.
Elektrofahrzeuge stoßen auf der Straße kein Kohlendioxid (CO2) aus, wenn sie rein elektrisch betrieben werden. Allerdings ist es entscheidend, dass Elektrofahrzeuge ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen fahren, um eine vollständig CO2-freie Energiebilanz zu gewährleisten.
Zur Bewertung der Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen muss daher nicht nur der Fahrbetrieb, sondern auch die Strombereitstellung – also der CO2-Ausstoß der Kraftwerke – und die Fahrzeugherstellung berücksichtigt werden. Ähnliches gilt für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, bei denen die Betrachtung analog von der Kraftstoffbereitstellung vom Bohrloch bis zur Tankstelle erfolgt.
Die untenstehende Grafik vergleicht die Umweltauswirkungen verschiedener Fahrzeugtypen auf der Grundlage des deutschen Strommixes. Sie zeigt, dass ein heute gekauftes Elektroauto im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor unter Umweltaspekten besser abschneidet.
Dies gilt selbst beim Einsatz des aktuellen deutschen Strommixes und sogar dann, wenn man es mit besonders sparsamen Verbrennern vergleicht.
Quelle: BMUV
Elektrofahrzeuge beanspruchen mehr und verschiedene Arten von Rohstoffen. Diese Rohstoffanforderungen von Elektroautos haben Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt. Zwei Schlüsselindikatoren bei der Bewertung von Ressourcen sind der kumulierte Energieaufwand und der kumulierte Rohstoffaufwand.
Elektrofahrzeuge schneiden beim kumulierten Energieaufwand besser ab als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, hauptsächlich aufgrund ihres hocheffizienten Elektromotors, der weniger Energie zum Fahren benötigt. Laut Agora Verkehrswende könnten durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen bis 2050 über 1,5 Milliarden Tonnen Rohöl eingespart werden.
Allerdings benötigen Elektrofahrzeuge für ihre Herstellung mehr Technologiemetalle als konventionelle Fahrzeuge. Insbesondere Lithium und Kobalt, die wichtige Bestandteile der Batterien sind. Elektromotoren enthalten Magnete, für die in der Regel “Seltene Erden“ Metalle benötigt werden.
Gibt es ausreichend Rohstoffe? Die Rohstoffvorkommen werden durch zwei Werte charakterisiert: die Reserven, die mit den aktuellen Technologien zu den aktuellen Marktpreisen abbaubar sind, und die Ressourcen, die die insgesamt gesicherten angenommenen Vorkommen umfassen.
Studien zeigen, dass selbst bei einem schnellen weltweiten Anstieg von Elektrofahrzeugen und anderen Elektrogeräten die weltweiten Vorkommen an wichtigen Rohstoffen für die Elektromobilität, wie Lithium, Kobalt oder Gallium, den prognostizierten Bedarf deutlich übertreffen.
Kurzfristig können jedoch Engpässe oder Preissteigerungen auftreten, insbesondere bei Lithium und Kobalt. Die Gewinnung von Rohstoffen, ob Erdöl oder Batterierohstoffe, ist oft mit ökologischen und sozialen Belastungen verbunden.
Daher ist es wichtig, den Rohstoffverbrauch zu reduzieren, sei es durch Fortschritte in der Produktion, eine höhere Materialeffizienz, mögliche Materialsubstitutionen und nicht zuletzt verstärktes Recycling.
Ein solcher Trend ist bereits bei Antriebsbatterien zu beobachten.
Die Bundesregierung fördert die Forschung zur sparsamen Nutzung und Rückgewinnung von Rohstoffen sowie die Wiederverwendung von Batterien (Second Life). Inzwischen gibt es Batterien, die weniger oder sogar kein Kobalt mehr benötigen.
Auch die Industrie beteiligt sich aktiv an Initiativen zur nachhaltigen Rohstoffbeschaffung (Responsible Mining). Darüber hinaus wird der europäische Rechtsrahmen für Batterien angepasst, um die Herstellung, Nutzung und Wiederverwertung – den gesamten Lebenszyklus – nachhaltiger zu gestalten.
Prognose für die Elektromobilität in Deutschland
In den vergangenen zehn Jahren hat der weltweite Marktanteil von Elektrofahrzeugen (Fahrzeuge mit Stecker) einen enormen Anstieg erlebt, und dieser Trend wird sich voraussichtlich weiterhin exponentiell fortsetzen. Elektrofahrzeuge, insbesondere Elektroautos, sollen eine bedeutende Rolle bei der Erreichung des ehrgeizigen Ziels spielen, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.
Aktuelle Trends lassen vermuten, dass die rasche Entwicklung der Elektromobilität noch in den Anfängen steckt und weiter an Dynamik gewinnt. Die Prognosen für die Elektroauto-Industrie in Deutschland deuten einheitlich darauf hin, dass der Aufschwung der Elektromobilität erst am Anfang steht.
Gemäß den aktuellen Daten des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) war im Jahr 2022 jedes dritte neu zugelassene Fahrzeug ein Elektrofahrzeug. Der Gesamtbestand alternativer Antriebsarten stieg bis zum 1. Januar 2023 auf insgesamt 1.877.721 Elektrofahrzeuge an, wobei Elektroautos knapp über 1 Million ausmachten.
Dies bedeutet eine Wachstumsrate von 63,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr für Elektroautos und eine Wachstumsrate von 52,8 Prozent für Plug-in-Hybride. Seit dem Beginn der Covid-Pandemie hat sich der Anteil der Elektrofahrzeuge an den gesamten Autoverkäufen in Deutschland verzehnfacht. Dies lässt sich zum Teil auf staatliche Kaufanreize wie den Umweltbonus zurückführen.
Ein Grund für den starken Rückgang bei den Neuzulassungen von Elektroautos zu Beginn des Jahres 2023 war die deutliche Reduzierung des Umweltbonus zum Stichtag am 1. Januar 2023. Im Dezember 2022 wurde noch eine neue Bestmarke mit über 100.000 neu zugelassenen Elektroautos erreicht, nachdem im November 2022 knapp 60.000 Neuzulassungen verzeichnet wurden.
Wie bereits erwähnt, gab es zu Beginn des Jahres 2023 einen kleinen Rückgang bei den Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen. Dieser Rückgang ist auch bei Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen deutlich zu sehen, da sie ab 01. Januar 2023 nicht mehr förderfähig waren.
Dennoch verzeichneten die Verkaufszahlen von Elektroautos einen deutlichen Anstieg. Im ersten Quartal 2023 wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 13,2 Prozent mehr Elektroautos zugelassen. Im Gegensatz dazu gab es bei Plug-in-Hybriden einen signifikanten Rückgang.
Elektroautos machten im ersten Quartal 2023 ganze 14,2 Prozent der Gesamtverkaufszahlen von Pkw aus. Somit war zumindest für Elektroautos im Jahr 2023 kein Abschwung zu erwarten, trotz verschiedener wirtschaftlicher Herausforderungen.
Nach den langwierigen Verhandlungen über das EU-weite Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 hat Verkehrsminister Volker Wissing einen Teilerfolg für die FDP erzielt und eine Ausnahme für E-Fuels als Alternative durchgesetzt. Trotz der langen Blockade durch die deutsche Bundesregierung tritt die neue Richtlinie mit der geplanten Ausnahme für E-Fuels nun endgültig in Kraft.
Da Wasserstoffautos und Fahrzeuge, die mit E-Fuels betrieben werden, noch Randerscheinungen sind, ist zu erwarten, dass der Anteil von Elektroautos in den kommenden Jahren weiter deutlich steigen wird.
Entwicklung der Ladeinfrastruktur: Ladepunkte in Deutschland
Die Ladeinfrastruktur in Deutschland zählt zu den größten Herausforderungen im Bereich der Elektromobilität. Derzeit erfolgen die meisten Ladevorgänge nicht an öffentlichen Ladesäulen, sondern zu Hause oder am Arbeitsplatz. Mit zunehmender Verbreitung von Elektrofahrzeugen wird jedoch auch der Bedarf an öffentlichen Ladestationen steigen.
Bis zum 1. Februar 2023 wurden der Bundesnetzagentur 69.925 Standardladepunkte und 13.261 Schnellladepunkte gemeldet, was Deutschland insgesamt 83.186 öffentlichen Ladepunkten beschert. Bei der Betrachtung der Bundesländer zeigt sich, dass die größten Länder wie Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg die meisten Ladepunkte aufweisen.
Interessanterweise ist jedoch der Bestand in den neuen Bundesländern im Verhältnis dazu geringer, wobei Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt die unteren Ränge belegen. Die Diskrepanz zwischen alten und neuen Bundesländern wird noch deutlicher, wenn man die Anzahl der Ladepunkte pro 1.000 Quadratkilometer betrachtet.
In den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen ist die Ladeinfrastruktur am dichtesten, was auf die höhere Bevölkerungsdichte und den damit verbundenen Bedarf an Elektrofahrzeugen und Lademöglichkeiten zurückzuführen ist.
In Bezug auf deutsche Städte zeigen die größten Ballungszentren die höchste Anzahl an Ladepunkten. Besonders in urbanen Gebieten hat der Ausbau der Ladeinfrastruktur an Schwung gewonnen, wie die Verdopplung der Ladepunkte in Städten wie Köln, Dresden, Hamburg und Bremen innerhalb eines Jahres zeigt.
Die Bundesregierung hat das Ziel von über 1 Million Ladepunkten bis 2030 festgelegt, doch das aktuelle Ausbautempo lässt Zweifel an der Erreichbarkeit dieses Ziels aufkommen. Die Zahl von 1 Million symbolisiert jedoch das Engagement der Regierung für die Förderung von Elektromobilität und Ladeinfrastruktur.
Angesichts der zunehmenden Nutzung von Lademöglichkeiten am Arbeitsplatz und des Aufkommens neuer Schnell- und Ultraschnelllader wird die Nachfrage nach 1 Million Ladepunkten möglicherweise überholt. Zudem werden technologische Fortschritte bald Ladeleistungen von über 600 kW ermöglichen.
Analysten prognostizieren für den deutschen Lademarkt bis 2030 beträchtliche Umsatzpotenziale, wobei Schätzungen von 7 Milliarden Euro für den Stromverkauf an privaten oder öffentlichen Ladestationen durch die Boston Consulting Group und 55 Milliarden Euro durch eine europaweite Studie von Bain & Company vorliegen.
Dies würde einen erheblichen Anstieg gegenüber den aktuellen Umsatzzahlen bedeuten.
Im europäischen Vergleich der öffentlich zugänglichen Ladepunkte liegt Deutschland laut einer Auswertung von ACEA weit vorne.
Andere elektrische Verkehrsmittel in Deutschland: Öffis, LKW und Elektroscooter
Der Absatz von leichten Elektro-Nutzfahrzeugen übertraf im Jahr 2022 erstmals den von Elektro-Pkw. Trotz eines rückläufigen Gesamtabsatzes verzeichneten Elektro-Lkw einen starken Anstieg von über 90 Prozent, wobei weltweit etwa 310.000 leichte Elektro-Nutzfahrzeuge verkauft wurden.
Die wachsende Verfügbarkeit und die erkennbaren Kostenvorteile dürften dazu führen, dass sich dieser Markt weiterentwickelt. Im Jahr 2022 wurden weltweit fast 60.000 mittelschwere und schwere Elektro-Lkw verkauft, da viele Hersteller auf eine vollelektrische Zukunft setzen.
Über 840 Modelle von mehr als 100 Herstellern sind derzeit auf dem Markt erhältlich. Die Elektrifizierung des Schwerlastsektors ist entscheidend für eine emissionsfreie Zukunft, da schwere Nutzfahrzeuge zwar nur 10 Prozent aller Verbrenner ausmachen, jedoch für 70 Prozent ihrer CO2-Emissionen verantwortlich sind.
Elektrobusse gewinnen seit 2020 zunehmend an Bedeutung, wobei weltweit fast 66.000 Einheiten verkauft wurden. China dominiert diesen Markt mit über 80 Prozent des weltweiten Absatzes und ist auch führend in der Batterieproduktion.
In der EU setzen Länder wie Frankreich, Deutschland und Spanien verstärkt auf Elektrobusse, während Finnland im Jahr 2022 den höchsten Verkaufsanteil von Elektrobussen in Europa verzeichnete. Der Markt für elektrische Zweiräder wurde weiterhin von China dominiert, obwohl der Gesamtabsatz im Jahr 2022 aufgrund von Covid-Lockdowns und Lieferkettenproblemen zurückging.
Indien führte den Markt für elektrische Dreiräder an, wobei fast 99 Prozent der weltweiten Verkäufe auf Indien und China entfielen.
Technologische Entwicklung und Forschung in der Elektromobilität
Der Anstieg der Neuzulassungen von Elektroautos weltweit führt zu einem starken Anstieg der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien. Der Bedarf an Fahrzeugbatterien stieg im Jahr 2022 weltweit um 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
China bleibt der Hauptlieferant für Batterien, aber auch Europa, insbesondere Deutschland, hat begonnen, seine Produktionskapazitäten aufzubauen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Projekte wie Tesla in Brandenburg und Batteriefabriken in Schweden und Norwegen zeigen das Engagement Europas im Batteriesektor.
Laut BloombergNEF könnte Europa bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 31 Prozent an der weltweiten Batterieproduktion erreichen. Fortschritte in der Batterietechnologie, angetrieben durch die Nachfrage in der Unterhaltungselektronik, werden die Elektromobilität weiter vorantreiben.
Die Nachfrage nach Lithium, Kobalt und Nickel für Fahrzeugbatterien stieg im Jahr 2022 stark an und macht nun den Großteil der Gesamtnachfrage aus. Forschung und Entwicklung konzentrieren sich auf die Verbesserung von Batterietechnologien, um Kosten zu senken, die Produktionseffizienz zu steigern und die Nachhaltigkeit zu verbessern.
Neue Technologien ermöglichen auch eine erhöhte Reichweite von Elektrofahrzeugen. Unternehmen wie Virta arbeiten kontinuierlich an technologischen Neuerungen, wie der Plug & Charge-Funktion, die das Laden von Elektrofahrzeugen vereinfacht.
Die Ladetechnologie entwickelt sich weiterhin in Richtung Schnellladen und High Power Charging (HPC) mit Leistungen von über 150 kW, was die Ladung schneller und effizienter macht.
Förderung der Elektromobilität in Deutschland
In den vergangenen Jahren hat die Bundesregierung eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um bis zum Jahr 2030 bis zu zehn Millionen Fahrzeuge mit alternativem Antrieb auf Deutschlands Straßen zu bringen. Neben der Einführung neuer Gesetze nutzt der Staat Instrumente wie Kaufprämien, den Umweltbonus, die Innovationsprämie sowie Regulierungen der Kraftstoff- und Strompreise.
Die EEG-Umlage wurde zum 1. Juli 2022 abgeschafft, um die Verbraucher angesichts stark steigender Strompreise zu entlasten. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Steuervorteile für elektrische Fahrzeuge, Förderungen wie die Abwrackprämie für Verbrenner, den Umweltbonus für E-Autos und weitere Subventionen um den Hochlauf der Elektromobilität zu unterstützen.
Trotz dieser Maßnahmen scheint das Ziel von 15 Millionen E-Autos verfehlt zu werden, da bis zu 4,3 Millionen Fahrzeuge fehlen könnten. Die künftige Förderpolitik der Elektromobilität durch die neue Bundesregierung bleibt noch offen. Gemäß dem Koalitionsvertrag soll die Kaufprämie für Elektroautos bis 2025 auslaufen und bis dahin schrittweise reduziert werden.
Die Innovationsprämie, die den Bundesanteil am Umweltbonus verdoppelt hat und zusätzlich durch das Corona-Konjunkturpaket gewährt wurde, ist bereits zum 1. Januar 2023 ausgelaufen. Mit dem Wegfall dieser Innovationsprämie sind die staatlichen Förderungen für den Neukauf von E-Autos je nach Kaufpreis um 25 bis 40 Prozent gesunken.
Die Förderung für Hybridfahrzeuge wurde ebenfalls zum 1. Januar 2023 eingestellt, und ab dem 1. September 2023 sollen die Förderungen nur noch für Privatpersonen gelten, während gewerbliche Fahrzeuge nicht mehr gefördert werden. In den kommenden Jahren wird der Umweltbonus schrittweise reduziert und bis 2025 vollständig auslaufen.
In Zukunft werden staatliche Förderungen für die Elektromobilität voraussichtlich schrittweise zurückgefahren. Aufgrund der geopolitischen Lage in Europa und der steigenden Preise für Energie, Benzin und Diesel könnten auch weniger staatliche Anreize für den Umstieg auf Elektroautos erforderlich sein.
Wie sieht es mit der Umsetzung von Fördermaßnahmen für E-Autos in Deutschland aus?
Bis zum 1. November 2023 wurden insgesamt 2.210.806 Umweltbonus-Zahlungen vorgenommen. Diese Zahl umfasst 1.405.357 reine Elektrofahrzeuge, 804.906 Plug-in-Hybride und lediglich 543 Brennstoffzellenfahrzeuge.
Die Bedeutung des Umweltbonus für Unternehmen wird auch durch die Anzahl der Anträge deutlich, wobei mehr als die Hälfte aus der Privatwirtschaft und von juristischen Personen wie Unternehmen, Stiftungen, Körperschaften und Vereinen stammen.
Die Marke mit den meisten Anträgen bleibt Volkswagen mit 307.419, gefolgt von Mercedes-Benz und Tesla. Das beliebteste Modell bleibt der Volkswagen e-up! mit fast 60.000 erfolgreichen Anträgen, gefolgt vom Tesla Model 3 (2021), dem smart EQ fortwo (Modell 2017) und dem Hyundai KONA Elektro MY21.
Für die Beantragung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist nach wie vor das Datum der Fahrzeugzulassung und nicht das Kaufdatum entscheidend.
Die wichtigsten Änderungen bei der Elektroauto-Förderung 2024
Die Förderungen für Elektroautos werden im Vergleich zu 2023 in den meisten Fällen um ein Drittel reduziert. Bisher wurden auch Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis zwischen 40.000 und 65.000 Euro gefördert. Für das Jahr 2024 wird die Förderung jedoch nur noch für Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis unter 45.000 Euro gelten.
Die Förderung für Plug-in-Hybride bleibt auch im Jahr 2024 weiterhin ausgesetzt.
Die Mindesthaltedauer für Neufahrzeuge bleibt bei zwölf Monaten, während sie im Jahr 2022 noch bei sechs Monaten lag. Derzeit ist geplant, dass der Umweltbonus im Jahr 2025 ausläuft.
Zusätzliche Zuschüsse und Förderungen für Elektroautos in Deutschland
Elektroautos, also Fahrzeuge, die ausschließlich von Batterien betrieben werden, behalten weiterhin ihren Anspruch auf die THG-Prämie. Gemäß den neuesten Prognosen sollen die Preise für THG-Zertifikate in Zukunft weiter steigen, da immer mehr Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet werden, ihre Emissionen auszugleichen. Dies bedeutet für Sie und Ihr Elektroauto letztendlich mehr Vorteile und zusätzliche Einnahmen.
Mögliche Zukunftsszenarien für die Elektromobilität in Deutschland
Die Internationale Energieagentur (IEA) skizziert drei verschiedene Szenarien für die zukünftige Entwicklung der Elektromobilität:
- Das „Stated Policies Scenario“ (STEPS) basiert auf bereits beschlossenen Maßnahmen der Regierungen weltweit zur Förderung der Elektromobilität. Bis 2030 wird ein weltweiter Bestand von 240 Millionen Elektrofahrzeugen mit einem globalen Marktanteil von 10 Prozent prognostiziert.
- Das „Announced Pledges Scenario“ (APS) berücksichtigt auch bestehende klimapolitische Zusagen, die bisher noch nicht umgesetzt wurden. Bis 2030 wird ein Bestand von 250 Millionen Elektrofahrzeugen prognostiziert, mit einem Marktanteil von 30 Prozent an den Gesamtverkäufen.
- Das „Net Zero Emissions by 2050 Scenario“ (NZE) geht davon aus, dass bis 2050 Netto-Null-CO2-Emissionen erreicht werden können. In diesem Szenario würde es bis 2050 380 Millionen Elektrofahrzeuge geben, die 60 Prozent der Gesamtverkäufe ausmachen würden.
Die Zukunft Europas in der Elektromobilität hängt von den kommenden Jahren ab. Der erste Meilenstein wird voraussichtlich 2025 mit 14 Millionen Elektroautos erreicht werden. Schätzungen variieren für 2030 zwischen 33 und 40 Millionen Elektroautos. Ab 2035 wird erwartet, dass Neuwagen entweder elektrisch oder mit synthetischen Kraftstoffen wie E-Fuels betrieben werden.
Ob diese Prognosen eintreten, wird die Zeit zeigen, aber die aktuellen Trends deuten darauf hin. Es ist also an der Zeit, auf den Zug der Elektromobilität aufzuspringen!